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Wie robust ist unsere Demokratie?

Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Angegriffen und abwehrbereit? Die Demokratie im Wahljahr 2024“

Umfragen zeigen: Die Demokratie als Staatsform erfährt durchaus große Wertschätzung. Trotzdem ist die repräsentative Demokratie verschiedenen Gefährdungen ausgesetzt: Offene und weniger offene extremistische Angriffe auf das Grundgesetz und seine Werteordnung bedrohen sie sehr direkt. Weitere Faktoren kommen hinzu: veränderte Rahmenbedingungen für das Funktionieren der parlamentarischen Demokratie, politische Blockaden und mangelnder Gemeinsinn. Auch falsche Vorstellungen von Demokratie und Erwartungen an sie untergraben das Vertrauen in demokratische Institutionen. Ist demokratische politische Verantwortung unter diesen Bedingungen noch möglich? Durchaus, denn die Demokratie verfügt über Abwehrkräfte, die aktiviert und gestärkt werden können.

Der Vortrag und die Diskussion mit Klaus Dicke, dem ehemaligen Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena und emeritierten Professor für Politikwissenschaft, eröffnet eine sechsteilige Veranstaltungsreihe über Angriffe und Stärken der Demokratie.

Video: JenaTV

Referent: Prof. Dr. Klaus Dicke, Politikwissenschaftler und Rektor a.D. der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zum Thema des Vortrages ist jüngst sein Buch „Über die Resilienz der Demokratie. Zur Kultur freiheitlicher Politik“ erschienen.

Moderation: Dr. Andreas Braune

Veranstalter: Forschungsstelle Weimarer Republik an der FSU Jena, Landeszentrale für politische Bildung


Zur Reihe:

Angegriffen und abwehrbereit? Die Demokratie im Wahljahr 2024

Das Jahr 2024 steht im Zeichen richtungsweisender Wahlen, nicht nur in Thüringen. Auch in Sachsen und Brandenburg werden im Herbst neue Landesparlamente gewählt, und schon im Frühjahr sind die Menschen in Europa zur Wahl des Europäischen Parlaments aufgerufen. Im November entscheiden schließlich die Präsidentschafts- und Kongresswahlen nicht nur über die Politik in den USA, sondern auch über die Zukunft der Krisen- und Konfliktherde der ganzen Welt.

Schon seit vielen Jahren stehen die liberalen Demokratien in Europa und Amerika unter Druck. Populistische Bewegungen und autoritäre Parteiführer münzen den Unmut der Bürgerinnen und Bürger in Wahlerfolge um. Mit ihrer Verachtung für demokratische Institutionen und Verfahren drohen sie damit, aus den Parlamenten heraus die parlamentarische Demokratie in eine „illiberale Demokratie“ umzuformen. In den USA scheute ihr Anführer nicht einmal vor dem Versuch eines Staatstreichs zurück.

Viele fühlen sich dabei auch an die Zwischenkriegszeit in Europa erinnert, als überall autoritäre und faschistische Bewegungen auf dem Vormarsch waren. Auch damals war Thüringen keine Ausnahme, trat hier doch schon Anfang 1930 die NSDAP zum ersten Mal in eine Landesregierung in Deutschland ein.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie sendet Warnzeichen. Wie steht es heute um die Demokratie? In Thüringen und im liberalen Westen insgesamt? Verfügen Staat und Gesellschaft über genügend Kräfte und Mittel, sich der autoritären Angriffe weiter zu erwehren? Worin liegen die Stärken der Demokratie?

Eine Veranstaltungsreihe der Forschungsstelle Weimarer Republik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, in Kooperation mit der Volkshochschule Jena, mit freundlicher Unterstützung der Villa Rosenthal Jena, anerkannt als Fortbildung für Lehrkräfte durch das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien.